Bildungswerkstatt
Neue Mitarbeitende im kommunalen Bildungsmanagement sehen sich vielfältigen Herausforderungen gegenüber: Sie müssen Bildungsdiskurse kennen, Strategien entwickeln, Netzwerke aufbauen und ihre Ideen klar kommunizieren. Unsere Veranstaltungsreihe Bildungswerkstatt gab den Teilnehmenden genau das an die Hand – eine erste inhaltliche Orientierung und mehr Klarheit über die eigene Position im Arbeitsfeld.
Die 2-stündigen Online-Impulse der Bildungswerkstatt widmeten sich den Themen „Bildungsdiskurse und Verwaltungshandeln verstehen“, „Leitbilder und Strategien“, „datenbasiertes Arbeiten“ sowie „Netzwerke aufbauen“. Die Einstiegsimpulse machten das Feld auf für den kollegialen Austausch in der Veranstaltung und der anschließenden vertiefenden individuellen Auseinandersetzung mit den Reflexionshilfen. Hier waren spezifisch auf das Thema zugeschnittene Fragen und Tipps bereitgestellt, um sich in dem Themenfeld selbst zu verorten.
Los ging es mit den ersten Impulsen zu den „Rahmungen“ des Arbeitsfeldes. Michael Brock, Kommunalberater der REAB für Sachsen, verdeutlichte die bereits lang zurückreichende „Ideengeschichte“ von Bildungslandschaften und wie das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement in die Kommune kam. In einem zweiten Teil skizzierte Nora Herrmann, Kommunalberaterin für Sachsen-Anhalt, die Wesenszüge von Verwaltungen und die Verschränkungen mit der politischen Ebene. Dabei setzten sich die Teilnehmenden mit den klassischen „Verwaltungsmythen“ („Wir sind nicht zuständig.“ „Die Verwaltung ist immer unpolitisch“ etc.) auseinander.
Im zweiten Online-Impuls „Strategie und Leitbild“ informierte Norbert Blauig-Schaaf, Kommunalberater für Sachsen-Anhalt, über grundlegende Instrumente eines Leitbildprozesses als auch über Spannungsfelder und Erfolgsfaktoren in Strategieprozessen. Michael Gerstner, Bildungsmanager der Stadt Halle (Saale), berichtete von seinen ganz persönlichen Erfahrungen im Leitbildprozess: Das Leitbild sei ein Puzzleteil, um in der Bildungslandschaft etwas zu bewegen. Vor allem sei es essenziell im politischen Diskurs, um sich nicht nur auf Schlagworte zu einigen, sondern sich auch über deren Gehalt zu verständigen. In jedem Fall sei so ein Prozess auch ein wichtiger Lernraum für eine gemeinsame Arbeitskultur innerhalb der Verwaltung gewesen, so Gerstner.
Der Online-Impuls III widmete sich dem „datenbasierten Arbeiten“. Michael Brock fokussierte in seinem Impuls die verschiedenen Vorstellungen, die wir von einem klassischen Bildungsmonitoring haben und wie diese sich verhalten, wenn sie auf die Rahmungen in der Kommunalverwaltung treffen. Er beleuchtete die Relevanz von Daten und Berichten auf steuerungsrelevante Entscheidungen und auch die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Arbeitsweise und den Erwartungen der Kommunalverwaltung.
„Ich würde mich heute eher fokussieren auf die Bereiche, die wirklich von der Kommune angefragt und gebraucht werden – als eine Art Servicestelle.“
Annett Fritzsche, Bildungsmonitorerin der Stadt Halle (Saale) ergänzte den Impuls, um ihre eigenen Erfahrungen beim Aufbau eines Bildungsmonitorings. Auf die Frage was sie heute anders machen würde, wenn sie noch einmal beginnen müsste, erwiderte sie: „Ich würde mich heute eher fokussieren auf die Bereiche, die wirklich von der Kommune angefragt und gebraucht werden – als eine Art Servicestelle. Und nicht so sehr großflächig Daten und Indikatoren sammeln.“
Im letzten der vier Online-Impulse ging es um Kooperationen und Netzwerke. Michael Brock führte ein in grundlegende Ideen von Netzwerken und deren Spannungsfelder. Insbesondere die verschiedenen Machtverhältnisse in Netzwerken, die unterschiedlichen Interessen und Ressourcen benötigen ein intensives Netzwerkmanagement. In einem zweiten Teil gingen die Teilnehmenden einen Schritt zurück und schauten sich eine Möglichkeit der Netzwerkanalyse als ein zentrales Informations- und Arbeitsinstrument aus dem Landkreis Wittenberg genauer an.
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe fanden sich alle Teilnehmenden in Halle (Saale) zur Bildungswerkstatt ein. Hier ging es darum, den eigenen Auftrag und die eigene Rolle für sich zu reflektieren, seine Zielgruppen zu identifizieren und näher kennenzulernen und letztlich klare Botschaften zu formulieren.
Dass dies wichtig, aber unterschätzt ist, formulierte bereits Michael Gerstner im zweiten Online-Impuls auf die Frage, was er das nächste Mal anders machen würde: „Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, die eigenen Kernbotschaften und die eigene Rolle immer und immer wieder zu kommunizieren, auch wenn es einem zum Hals raushängt.“ Auch der Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen, die an einer ähnlichen Stelle stehen, wurde wieder als enorm hilfreich hervorgehoben. „Jetzt weiß ich immer genau wen ich anrufen kann“, so eine Teilnehmende.
Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Engagement und ihre Offenheit bei den Veranstaltungen. Wir freuen uns bereits auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen in ihrer Kommune!
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Nora Herrmann, Kommunalberatung Sachsen-Anhalt