Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gilt als ein Schlüssel für den gesellschaftlichen Wandel. Nur wenn wir lernen, wie sich unser Handeln auf die zukünftige Welt auswirkt, können wir sie nachhaltig verbessern. Dazu braucht es gute Lernangebote, zeitgemäße pädagogische Ansätze und eine engagierte Kommune, die das Thema in ihrer Bildungsstrategie verankert.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine Reaktion auf tiefgreifende ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen. Grundlegend ist die Annahme, dass nachhaltiges Denken erlernt und das eigene Verhalten am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden kann. Nachhaltige Entwicklung wird dabei als ein Prozess definiert, bei dem Individuen und Gesellschaft lernen, die eigenen Bedürfnisse nicht auf Kosten anderer Regionen und zukünftiger Generationen zu befriedigen.
Lerninhalte und die Art des Lernens
BNE fördert diesen Prozess mit unterschiedlichen Bildungsaktivitäten. So zielen Lerninhalte etwa auf den Klimawandel, die Biodiversität, nachhaltige Produktion, Konsum und Ressourcenorientierung ab. Etwas weiter gefasst verändert BNE unsere Art des Lernens. Gefördert wird interaktives, forschendes und aktionsorientiertes Lernen. Bildung soll noch stärker zum kritischen, systematischen und vorausschauenden Denken anregen.
Jede und jeder Einzelne wird durch BNE befähigt, sich selbstständig interdisziplinäres Wissen anzueignen, autonom und verantwortungsvoll zu handeln und aktiv an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen teilzuhaben. Ziel ist es, trotz tiefgreifender Veränderungsprozesse und damit einhergehenden Herausforderungen ein Gemeinwesen zu etablieren, das allen ein gutes, sicheres, freies, selbstbestimmtes und kreatives Leben ermöglicht.
Strategie – Leitlinien - Konzepte
Kommunen können sich des Themas BNE auf vielfältige Weise annehmen. Etwa, indem sie ihre Bildungsstrategie um das Thema BNE erweitern. Hier eignen sich besonders etablierte Instrumente des Bildungsmanagements. Eine Möglichkeit ist die Verabschiedung von Leitlinien, in denen sich eine Kommune zu einer nachhaltigen Bildungslandschaft bekennt und die Angebote vor Ort dahingehend koordiniert und ausrichtet. Bildungskonzepte können diese Bemühungen unterstützen, indem sie konkrete Handlungsfelder benennen und Maßnahmen vorschlagen. Beispielsweise kann eine Kommune BNE zu einem festen Bestandteil der Fortbildung von Fachkräften in Kindertagesstätten machen.
Schließlich kann die Kommune als Träger einzelner Bildungseinrichtungen selbst aktiv werden. Denkbar sind etwa Nachhaltigkeitskriterien für die Beschaffung elektronischer Lernmittel oder die Aufnahme von BNE-Themen in das Kursangebot der Volkshochschulen und Musikschulen.
Netzwerke gründen
Um einen strukturierten Austausch zwischen verschiedenen Akteuren der formalen und non-formalen Bildung zu fördern und zu festigen, empfiehlt es sich, bestehende Netzwerke thematisch zu erweitern oder neue ins Leben zu rufen. Zudem lassen sich Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bildungseinrichtungen etablieren, die den gemeinsamen Austausch ermöglichen.