Bildungswerkstatt

Miteinander reden und verstehen –
Zugänge zu Sprache und Kultur (Sachsen-Anhalt)

Am 27.10.2015 fand unsere Bildungswerkstatt „Miteinander reden und verstehen – Zugänge zu Sprache und Kultur“ in Halle statt. Als Teil der TransMit Themenreihe „Integration Geflüchteter durch Bildung“ nahm die Veranstaltung Angebote zur sprachlichen und kulturellen Bildung für Zugewanderte in den Blick. Uwe Jahns, Geschäftsführer des Landesverbandes der Volkshochschulen in Sachsen-Anhalt, und Semjon Sidanov vom Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) stellten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Ansätze vor.

Integration durch Bildung

Im Zentrum unserer Bildungswerkstatt standen Angebote zur sprachlichen und kulturellen Bildung im Mittelpunkt.

Die Rolle der Volkshochschule

In seinem Vortrag machte Jahns auf das breite Spektrum an Sprach- und Integrationsangeboten an den Volkshochschulen in Sachsen-Anhalt aufmerksam. Als Hauptanbieter solcher Kurse seien die Volkshochschulen jedoch so beliebt, dass es schwierig sei, die große Nachfrage zu befriedigen. Derzeit mangele es vor allem an geeigneten und kurzfristig verfügbaren Lehrkräften, sagte Jahns. Doch nicht nur Geflüchtete interessieren sich für die Angebote der Volkshochschulen. Behörden und Kommunalverwaltungen setzen im Rahmen ihrer Personalentwicklung auf Sprachkurse und Schulungen zur interkulturellen Kompetenz. Ziel sei es, sich besser auf die Bedürfnisse der Zugewanderten einzustellen und kulturelle Hürden zu überwinden.

Brücken bauen

Gegenseitiges Verständnis – das ist auch das Ziel des Projekts "Interkulturelle Brückenbauer", das der LAMSA-Koordinator Sidanov vorstellte. Das Landesnetzwerk vertritt die Interessen von Migrantinnen und Migranten und fördert mit verschiedenen Projekten die Willkommenskultur und Integration von Geflüchteten in Sachsen-Anhalt. Mit dem Projekt "Interkulturelle Brückenbauer" sollen kulturelle und sprachliche Barrieren abgebaut und für gegenseitiges Verständnis geworben werden.
Eine bei LAMSA eingerichtete Koordinierungsstelle soll Bedarfe vor Ort aufnehmen und die Kommunikation zwischen Behörden, Einheimischen und Geflüchteten verbessern. Um gezielt auf die Bedarfslagen vor Ort reagieren zu können, sei es wichtig, feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Kommunen zu haben, sagte Sidanov. Die im Projekt tätigen "Brückenbauer" moderieren öffentliche Gesprächsrunden, Workshops und unterstützen Geflüchtete im Alltag. Ziel sei es, zu informieren, kulturelle Unterschiede verständlich zu machen und bestehende Konflikte aus der Welt zu schaffen.

Integration ist Querschnittsaufgabe!

In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Koordination und Transparenz der verschiedenen Angebote für Geflüchtete. Hier fehle es aktuell noch an einer optimalen Abstimmung, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Informationsfluss zwischen Anbietern und Nachfragern sollte verbessert werden und die Angebote noch genauer an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. Die Einbettung in ein kommunales Bildungsmanagement kann helfen, diese Querschnittsaufgabe zu meistern.

Kontakt

Ulrike Richter, Veranstaltungen

Tel.: 0345-6817821 E-Mail: urichter@dji.de