Fachtag
Unter dem Motto „Neue Fäden im Bildungsnetz“ fand am 19. März der jährliche Fachtag der Transferagentur Mitteldeutschland in der Händelhalle in Halle (Saale) statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen die unterschiedlichen Wege, auf denen sich Stiftungen als starke Partner in das Netz der kommunalen Bildungslandschaft einfädeln.
Dass Stiftungen wichtige Partner im Bildungsbereich sind, ist spätestens mit dem Projekt „Lernen vor Ort“ deutlich geworden. Den Grundpfeiler legte hier eine enge Zusammenarbeit von Kommunen und Stiftungen, die wichtige Impulse für die Etablierung eines örtlichen Bildungsmanagements gaben. Auch heute besteht von kommunaler Seite ein großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Stiftungen. Zur Umsetzung ihrer Absichten fehlt vielen jedoch ein Überblick über die regionale Stiftungslandschaft und nicht selten gestalten sich die Zugänge zu Stiftungen holprig.
Hürden ebnen – Chancen nutzen
Um diese Hürden zu ebnen und Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen und Stiftungen zusammenzubringen, lud die Transferagentur Mitteldeutschland am 19. März 2018 zu ihrem jährlichen Fachtag in die Händelhalle nach Halle ein. Die Teilnehmenden erwartete ein abwechslungsreiches Programm aus verschiedenen Inputs und zahlreichen Möglichkeiten, sich kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.
In einem Gespräch mit Frank Harbrecht von der Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt, loteten Elke Schreiber von der Transferagentur Mitteldeutschland und Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle Netzwerk Stiftungen und Bildung, zu Beginn der Veranstaltung die Möglichkeiten der Kooperation von Stiftungen und Kommunen und die Chancen einer gemeinsamen Arbeit aus. Die Schwierigkeiten bestünden zuerst einmal darin, überhaupt zusammenzufinden, so Harbrecht. Vieles entspinne sich nach seiner Erfahrung über informelle Kontakte.
Wie Kooperation gelingen kann: Praxisbeispiele aus den Kommunen
An diesen Faden knüpften Katja Hinners aus dem Landkreis Osnabrück und Michael Prior von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung nahtlos an. Ihr gemeinsamer Input zur Kooperation von Stiftungen und Kommune am Beispiel des Landkreises und der Region Osnabrück machte deutlich, dass Stiftungen nicht nur als Geldgeber fungieren wollen. Indem sie sich mit ihrem Know-How in politischen Diskurse einbringen, eine Brücke zu etablierten Netzwerken bilden und bei der Umsetzung von konkreten Projekten unterstützen, bringen sie sich auch aktiv in die Bildungslandschaft ein. Bis sich eine so enge Verflechtung von Stiftungen und Kommune ergäbe, vergingen jedoch viele Jahre.
Mit diesen Eindrücken und den eigenen Fragen und Erwartungen im Gepäck verteilten sich die Teilnehmenden auf elf Themeninseln. Dort kamen sie mit Expertinnen und Experten aus Kommunen und Stiftungen ins Gespräch. Die thematische Bandbreite des Austauschs reichte von allgemeinen Informationen über die Arbeit von Kommunen und Stiftungen, über die Vorteile von Stiftungsverbünden bis hin zu Beispielen der gelungenen Kooperation in verschiedenen Handlungsfeldern, wie dem Schulbau oder der Integration im ländlichen Raum. Die hier entstandenen Fragen und Anregungen wurden in einem anschließenden Podiumsgespräch zwischen Kathrin Hinze, Leiterin des Bildungsbüros der Stadt Dessau-Roßlau, Detlef Brozio, Bildungsmanager aus dem Landkreis Harz und dem Stiftungsratsvorsitzenden der BürgerStiftung Erfurt, Josef Ahlke, aufgefangen und erörtert.
Der umfangreiche Input und die offenen Fragen konnten abschließend bei Kaffee und Kuchen verdaut werden. Viele Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Stiftungen nutzten dieses Angebot. Noch lange nach dem Ende der Veranstaltung hallten angeregte Gespräche und freudiges Lachen durch das Foyer der Händelhalle.
Ulrike Richter, Veranstaltungen