Offener Austausch

Bildungsmanagement

Am 05. September 2017 trafen sich im Stadthaus in Halle 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 22 Kommunalverwaltungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Bildungswerkstatt soll zweierlei bieten: Raum für den Erfahrungstausch zwischen den erfahrenen Kommunen und Einblicke in die konkrete Aufgaben im KBM für interessierte neue Kommunen.

Bereit zum Austausch

Die Teilnehmenden kommen aus dem Bildungsmanagement, dem Monitoring und der kommunalen Koordinierung. 

Halle hat die Wege geebnet und läuft zielstrebig voran

Eingeladen haben die Stadt Halle und wir, die TransMit, in den repräsentativen Festsaal am Marktplatz. Frau Katharina Brederlow, Beigeordnete Bildung und Soziales der Stadt Halle, begrüßt die Kolleginnen und Kollegen aus Mitteldeutschland und gibt einen Überblick darüber, seit wann KBM in der Stadt Halle aufgebaut wird, welche Schwerpunkte gesetzt sind und was zukünftig zu tun ist.

Bereits 1995 lag dem Stadtrat eine Vorlage für KBM vor, die zu diesem Zeitpunkt jedoch abgelehnt wurde. Im Jahr 2015 gab es eine erneute Vorlage, die angenommen wurde und mit der die Tür für die erste Förderrunde "Bildung integriert" geöffnet wurde. Mit diesem Förderprogramm beschäftigt die Stadt den Bildungsmanager Michael Gerstner und Annett Fritzsche für das Bildungsmonitoring.

Die Stadt Halle weist eine Vielzahl an Bildungsorten auf, die von der Kita bis zur Uni reichen. Als Herausforderung für das KBM benennt Frau Brederlow die hohen Schulabbrecher- und Arbeitslosenquoten, eine wachsende Bevölkerungszahl, den Zuzug von Migranten und den Fachkräftemangel. Mit den Förderprogrammen des Landes und des Bundes gelingt es bereits gut, passende Angebote zu machen und die Akteure zu vernetzen.

Woran es jedoch fehlt, ist eine Gesamtstrategie. Deshalb setzt sich das KBM in Halle die Ziele, ein Bildungsleitbild und ein Gesamtkonzept für Bildung zu erarbeiten, nachdem die Koordinierungsstelle aufgebaut, der IST-Stand analysiert und die interne Lenkungsgruppe ihre Arbeit aufgenommen hat. Begleitend dazu wird das Bildungsmonitoring aufgebaut.

Derzeit gibt es Überlegungen, einen Bildungsbeirat zu gründen, der mit Mitgliedern aus Bildungseinrichtungen in der Stadt besetzt ist. Frau Brederlows Antwort auf ihre Eingangsfrage, ob Bildungsmanagement Sinn ergibt, beantwortet sie selbst mit einem eindeutigem JA! „Als Stadt mit wachsender Bevölkerung ist es unsere Aufgabe für ein gutes gemeinsames Zusammenleben zu sorgen.

Bildung ist dafür ein wichtiger Baustein, demzufolge wollen wir alle Angebote für die Bevölkerung – vom Kindergarten, über Soziales, Freizeit, Sport bis zur Arbeit – als ein Zu-Verbindendes verstehen. Dafür machen wir uns konzentriert auf den Weg und werden auch aktiv auf die Verantwortlichen der Landesebene zugehen.“

Kollegiale Beratung – konkret und praktisch

Anschließend kommen die Kolleginnen und Kollegen an Thementischen zu Wort. Sieben Themen stehen zur Auswahl, die im Vorfeld aus den angegebenen Wünschen geformt wurden. Die TransMit-Beraterinnen und -berater moderieren und setzen Impulse. Zunächst kommen alle Fragen und Aspekte auf den Tisch, damit nichts verloren geht und um sie der Reihe nach in der Runde zu besprechen.

Die Thementische

  • Spinne im Netz: Sichtbarkeit und Akzeptanz erzielen, Partner gewinnen, Prozesse koordinieren
  • Transparenz herstellen: Angebotsübersichten erstellen und laufendhalten
  • Anschlussfähigkeit erzielen: Angebotslücken schließen, Bildungsübergänge erleichtern
  • Entscheidungsgrundlagen schaffen: Steuerungsrelevantes Wissen bündeln, Abstimmungen vorbereiten, Politik beraten
  • Strategisch vorgehen: Den bildungspolitischen Diskurs der Kommune befördern,  handlungsleitende Bildungsziele entwickeln
  • Landesebene einbeziehen: Mit Landesämtern, -ministerien und -politik  zusammenarbeiten
  • Nachhaltigkeit erreichen: Ergebnisse sichern, Aufgaben übergeben, Prozesse verstetigen

Drei Aspekte ziehen sich als roten Faden durch alle Gespräche:

  • Wie überzeugen wir die kommunale Spitze und erhalten politischen Rückhalt für KBM?
  • Auf welchen Wegen können wir Verantwortliche der Verwaltung für die Arbeit in internen Gremien gewinnen? Wie können wir externe Bildungspartner für die Netzwerkarbeit motivieren?  
  • Wie können wir dafür sorgen, dass Bildungsmanagement zur langfristigen Aufgabe der Kommune wird?

Die Palette der Hinweise und Kommentare ist sehr vielfältig, sodass Vertreterinnen und Vertreter aller Kommunen – sowohl „alte Hasen“ als auch „Neulinge“ – Erfahrungen aus ihrer Arbeit weitergeben und Anregungen mitnehmen.

Nützliche Anregungen für die Weiterarbeit und den Neueinstieg

Die letzte Frage der Veranstaltung richtet Michael Brock, TransMit-Mitarbeiter und heutiger Tagesmoderator, wiederum an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Was nehmen Sie konkret mit?“ Letztlich bewegt uns als Veranstalter inwieweit das Format "Offener Austausch" für die Teilnehmenden von Nutzen ist.

Beispielsweise findet ein Amtsleiter, der sich für das Programm "Bildung integriert" interessiert, Erfolgsfaktoren und Argumente für den Mehrwert von KBM hilfreich. Nicht nur die im KBM neuen Kommunen kamen auf ihre Kosten, sondern auch die Erfahrenen. So dankt Stefanie Teichmann aus der Stadt Jena für die Anregung, nicht nach dem idealen Steuerungskreislauf, in dem alles verhandelt wird, zu suchen, sondern für jeden Bereich themenbezogene Kreisläufe zu etablieren.

Wir freuen uns, dass das neue offene Veranstaltungsformat gut angekommen ist und werden dieses im kommenden Jahr fortsetzen.

Kontakt

Ulrike Richter, Veranstaltungen

Tel.: 0345-6817821 E-Mail: urichter@dji.de