Bildungswerkstatt

Bildungsmonitoring III:
Produkte der Bildungsberichterstattung

Mit unserer Bildungswerkstatt Produkte der Bildungsberichterstattung, die am 28. September 2016 in Halle stattfand, haben wir unsere Veranstaltungsreihe Bildungsmonitoring fortgesetzt. In Praxisbeispielen und Gruppenarbeiten wurden Antworten auf folgende Fragen gesucht: Wie konzipiere ich einen Bildungsbericht?as ist bei der Erstellung zu beachten? Welche anderen Produkte sind alternativ bzw. ergänzend möglich? 

Wie schreibt man einen Bildungsbericht?

Im Mittelpunkt der Bildungswerkstatt stehen heute die Fragen zu Konzeption und Erstellung von Bildungsberichten.

Produkte der Bildungsberichterstattung

Zum Einstieg ins Thema gibt TransMit-Landeskoordinator Oliver Wolff einen Überblick über die vielfältigen Produkte der Bildungsberichterstattung. Neben dem bekannten Bildungsbericht können Bildungsdaten auch in thematische Analysen oder kleinräumigen Darstellungen zusammengefasst werden. Für die Erstellung der Bildungsberichte gäbe es keine Richtlinien, betont Wolff. Vielmehr würden sich die einzelnen Formate sowohl in der Schwerpunktwahl als auch im Aufbau und Umfang der Daten unterscheiden.

Unterschiedlicher Status-Quo

In einer kurzen Fragerunde erzählen die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Kommunen, wie sie ihre Bildungsdaten aufbereiten wollen und welche Entscheidungen dafür zu treffen sind. Während einige Kommunen bereits am zweiten Bildungsbericht arbeiten, bauen andere Kommunen gerade erst ihre Datenlieferbeziehungen auf. Trotzdem zeichnet sich bereits ein Bild ab: Die meisten Kommunen wenden sich von umfassenden Bildungsberichten ab und konzentrieren sich stattdessen auf thematische Sonderanalysen und Kurzberichte zu aktuellen Fragestellungen.

Der Landkreis Görlitz

Als erfahrende Bildungsmonitorerin berichtet Sandra Winkler aus dem Landkreis Görlitz über ihren Weg von der ersten Recherche bis zur Fertigstellung des Bildungsberichts. Dabei gibt sie den Teilnehmern hilfreiche Ratschläge und Tipps mit auf den Weg: "Nutzt Erfahrungen! Wir können das Rad nicht neu erfinden. Schauen Sie sich gute Beispiele aus anderen Kommunen an und bauen Sie den eigenen Bildungsbericht ähnlich auf." Wichtig sei auch, sich im Vorfeld Klarheit über die Ziele des Monitorings, die Zielgruppe und das Schwerpunktthema zu verschaffen, damit man sich in der Datenmenge nicht verliere, ergänzt Winkler.

Sie betont, dass ein gut durchdachtes Konzept das A und O eines erfolgreichen Bildungsberichts sei. Als ebenso sinnvoll erachtet sie, das vorhandene Potenzial aus dem eigenen Haus zu nutzen und die Fachämter bei der Datenbeschaffung hinzuzuziehen. Eine weitere Empfehlung von Winkler lautet: "Lasst den Veröffentlichungsprozess nicht zu kurz kommen". Im Landkreis Görlitz werden beispielsweise jährlich Bildungskonferenzen veranstaltet, um Bildungsthemen zu diskutieren und Neuerungen zu präsentieren.

Die Stadt Leipzig

Nach der Mittagspause berichtet Mario Bischof aus Leipzig von seinen Erfahrungen. Leipzig ist eine sehr "berichtsfreudige Kommune", in der schon viele Daten vorhanden waren. Darüber hinaus hat Bischof Daten-Abonnements mit den Fachämtern und dem Statistischen Landesamt vereinbart, die eine kurze Erstellungsphase für den Bildungsbericht ermöglichen. Solche eingespielten Datenlieferbeziehungen haben sich für ein zügiges Arbeiten als hilfreich erwiesen. Als Hinweis an seine Kollegen rät Bischof zu einer umfassenden Planungsphase. Bevor man loslegt, sollte man einige Fragen klären:

  • Möchte ich thematisch breit oder analytisch tief arbeiten?
  • Welche Daten habe ich zur Verfügung und welche muss ich erheben?
  • Will ich Daten zum gesamten Lebenslauf darstellen oder spezifische Themen?
  • Soll der Bildungsbericht gedruckt oder digital veröffentlicht werden?

Worauf es ankommt

In einer abschließenden Gruppenübung diskutieren die Teilnehmenden, worauf es bei den einzelnen Etappen der Produkterstellung ankommt und welche Personengruppen dabei eingebunden werden sollten. Folgende Punkte nahmen die Teilnehmenden mit nach Hause:

  • Fragen der Vermarktung in der Konzeption mitdenken
  • Inhaltliche Rückkopplung mit den Fachämtern (Kontrolle)
  • Einbezug der Verwaltungsspitze in der Fertigstellungsphase (Akzeptanz)
  • Feedbackschleifen nach Veröffentlichung (Qualitätssicherung)
  • Schnittstelle zwischen Bildungsmonitoring und -management ausbauen

Die Veranstaltungsreihe wird 2017 fortgesetzt, um dem Bedarf nach weiteren Praxisbeispielen zum Datenmanagement  entgegenzukommen. Desweiteren wurden Austauschmöglichkeiten über die Arbeitsstände ebenso gewünscht wie Hinweise zur Datenhaltung und zum IT-Instrumentarium.

Kontakt

Ulrike Richter, Veranstaltungen

Tel.: 0345-6817821 E-Mail: urichter@dji.de