Sport verbindet

Sport ist ein multikultureller und wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Besonders der organisierte Sport bietet für eine nachhaltige Integration ein bedeutungsvolles Handlungsfeld. Er fördert soziale Kontakte, kann Menschen unterschiedlicher sozialer, kultureller und ethnischer Herkunft, unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Glaubens zusammenführen und bietet Möglichkeiten zur gemeinsamen gesellschaftlichen Teilhabe und zum Engagement.

Das Bundesprogramm "Integration durch Sport" fördert ein breites Spektrum an Bewegungsangeboten und außersportlichen Aktivitäten – seit mehreren Jahren auch in Sachsen, umgesetzt durch den Sächsischen Sportbund. Unter dem Motto "Mit Fairplay Vielfalt verbinden" werden in den Stützpunktvereinen vielfältige Aktionen durchgeführt, um sportbegeisterte Menschen mit Migrationshintergrund für eine Mitgliedschaft im Verein, vielleicht auch für ein ehrenamtliches Engagement, zu gewinnen.

Bildungskoordination in Mittelsachsen bringt Sportverein und Bildungsträger zusammen

Was ist ein Sportverein? Welche Sportangebote gibt es? Weshalb muss ich einen Mitgliedsbeitrag bezahlen? An wen kann ich mich bei Fragen wenden? Eine Orientierung in der Vereinslandschaft ist selbst für Menschen, die schon lange in Deutschland leben nicht selbstverständlich. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass für Neuzugewanderte fehlende Kenntnisse über die Systeme vor Ort als Hemmschwellen für eine sportliche Vereinsaktivitäten wirken können.

Durch Vermittlung der Bildungskoordinatorinnen des Landkreises Mittelsachsen geht das Programm "Integration durch Sport" unter dem Motto "Sport verbindet" neue Wege. Die Bildungskoordinatorinnen bringen das Sport-Programm mit regionalen Bildungsträgern zusammen; sie stellen den Bildungsträgern das Konzept vor und helfen aktiv bei der Vernetzung im Landkreis. Erstmalig wurden so im Mai 2017 in Kooperation des Kreissportbund Mittelsachsen e. V. und den Eckert-Schulen in Freiberg die Themen Vereinssport, Verbandsstrukturen und  Sportvereine im Landkreis in den Lehrplan eines Integrationskurses eingebaut.

In vier Unterrichtseinheiten konnten die Teilnehmenden des Orientierungskurses "Leben in Deutschland" theoretisch und praktisch dem Thema Sport in der Region näher kommen. Neben der Wissensvermittlung zu sportlichen Strukturen und dem Vereinsleben durch Referierende von Landes- und Kreissportbund gab es in den Räumlichkeiten des Kreissportbundes Zeit für gemeinsame sportliche Übungen und individuelle Gespräche. Dazu eingeladen war Issam Jabbar, Fußballtrainer und -spieler des BSC Freiberg, der von seinen persönlichen Integrationserfahrungen im und durch den Sport berichtete.

Und es geht weiter

Nach Abschluss des Pilotversuches sind sich Teilnehmende, Bildungsträger, Sportbund und Landkreis sicher: Das Angebot hat überzeugt. Der Landessportbund plant die Umsetzung des Programmes "Integration durch Sport" auch bei anderen Bildungsformaten für Neuzugewanderte und wird bei der Umsetzung in Mittelsachsen weiterhin durch die Bildungskoordinatorinnen des Landkreises unterstützt. Nach den positiven Rückmeldungen aus Mittelsachsen interessieren sich die Leipziger Bildungskoordinatoren für Neuzugewanderte für das Projekt und wollen es auch in der Stadt Leipzig etablieren.

Weitere Informationen finden Sie sowohl auf der Internetseite des Kreissportbundes Mittelsachsen e. V. als auch auf der des Landkreises.